Fair sein. Eigentlich ein selbstverständlicher Grundsatz in unserer Gesellschaft, den wir bedingungslos in den meisten Bereichen unseres Alltags leben. Doch wenn es um unsere Konsumgewohnheiten geht, vor allem bei Produkten, die nicht direkt hier produziert werden, verlieren wir diesen Leitwert allzu leicht aus den Augen. Viele deutsche Unternehmen scheinen im Lebensmittelhandel die Prinzipien der Fairness zugunsten des Profits über Bord zu werfen. Und wenn wir ehrlich sind, wissen wir das auch, wir schauen nur nicht genau hin.
Der Welthandel hat sich durch die Globalisierung bis in die letzten Ecken verzweigt. Ein gängiges T-Shirt legt beispielsweise etwa 18.000 km zurück, bevor es in unseren Läden liegt. Diese Art von langen, weltweiten Wertschöpfungsketten machen fast 80% des globalen Welthandels aus. Mehr Fairness in diesen Lieferketten hätte also einen großen Einfluss auf faire Arbeitsbedingungen für unglaublich viele Menschen in der ganzen Welt. Und Verbesserungen der Arbeitsbedingungen in diesen Lieferketten sind dringend notwendig. Mehr als 25 Millionen Menschen leiden unter Zwangsarbeit. 79 Millionen Kinder werden ausgebeutet und schuften unter schlimmsten Bedingungen beispielsweise für unsere Schokolade, unseren Kaffee und unsere Smartphones. Der erste Gedanke, das sind sicherlich Firmen aus anderen Ländern, denn bei uns gelten ja faire Standards - stimmt leider nicht. Denn kein anderes Land ist so intensiv in diese globalen Lieferketten involviert wie Deutschland! Unser Wohlstand hängt von diesen Handelsbeziehungen ab. Wir können da nicht wegschauen! Wir haben einen erheblichen Anteil an diesen Lieferketten und unser faires Handeln hätte einen maßgeblichen Einfluss auf bessere Bedingungen. Und doch erfüllen weniger als 20 % der Unternehmen ihre Sorgfaltspflicht beim Thema fair. Wäre es nicht vielleicht schon vor Jahrzehnten naheliegend gewesen, diesen Missstand gesetzlich zu regeln und für fairen Handel zu sorgen?
Die Idee des fairen Handels ist nicht neu - den Anfang machten in Deutschland 1970 etwa 30.000 Menschen bundesweit, die an den so genannten „Hungermärschen“ teilnahmen. Ihr Protest richtete sich gegen die wachsende Benachteiligung von Produzent:innen aus dem Globalen Süden am Weltmarkt. Mit dem Ziel einer politischen Bewusstseinsbildung wurde die „Aktion Dritte Welt Handel“ gegründet. Gleichzeitig gründeten sich die ersten Fair-Handels-Unternehmen. Mit der Gründung von TransFair (Fairtrade Deutschland) und der Ausweitung des Vertriebs auf Supermärkte, Bio- und Naturkostläden schaffte es der Faire Handel ab den 90er Jahren auch in den Mainstream-Handel. Für einen wirklichen allgemeinen Wandel zu fairen Bedingungen reichen die Bestrebungen aber leider nicht aus.
Um dem Thema mehr Gewicht zu geben, haben die Vereinten Nationen und OECD deshalb Vorschläge gemacht, wie Unternehmen in globalen Lieferketten ihre Sorgfaltspflicht erfüllen sollen, um solche Missstände zu verhindern. Es steht jedem Land frei auf Freiwilligkeit zu setzen oder die Vorschläge gesetzlich zu verankern. In Deutschland setzte man zunächst auf die freiwillige Einhaltung der vorgeschlagenen Standards zur Verbesserung der fairen Lieferketten. Ein Monitoring zeigte allerdings, dass sich zu wenig deutsche Firmen an freiwillige Vorgaben halten, woraufhin im Januar 2023 endlich das Lieferkettengesetz verabschiedet wurde. Hoffentlich ein erster Schritt zu mehr Fairness.
Es gab und gibt aber auch Unternehmen, die immer schon fair gehandelt haben und die faire Handelsbeziehungen auf Augenhöhe zum Grundsatz ihrer Firmenphilosophie definiert haben. Einige dieser Pioniere wollen wir Euch in diesem TUTGUT! Monat vorstellen und damit ihre Vorbildfunktion hervorheben und ins richtige Licht setzen. Das sind zum Beispiel Rapunzel und Sonnentor, aber auch viele weitere Firmen, die Ihr bei uns im Sortiment findet. Zertifizierungssiegel oder Programme wie Fairtrade, UTZ-certified, Rainforest Alliance, We care, Hand in Hand oder auch das Gemeinwohlsiegel schaffen ebenfalls Transparenz.
Es lohnt sich genau hinzuschauen, wo Produkte herkommen und unter welchen Bedingungen sie produziert werden: Um 100 % nachhaltig zu sein, sollten im Werteverständnis der Erzeuger:innen und Konsument:innen faire Handelspraktiken mit ökologischen Anbaumethoden kombiniert werden. Denn es ist zwar lobenswert, wenn Erntehelfer:innen fair entlohnt werden, aber beim konventionellen Anbau z. B. in Feldern stehen, auf denen giftige Pestizide und Herbizide verwendet werden, mit denen sie in Kontakt kommen.
Mit einem bewussten Konsum kann jede:r einzelne von uns zu mehr Fairness beitragen.
Passend zu den TUT GUT!-Themen werden wir an dieser Stelle wertvolle Produkte genauer vorstellen. Erfahre, wie Du durch den Einkauf Gutes tust:
Die Begriffe “Fair” und “Bio” stehen beide jeweils für Nachhaltigkeit und Verantwortungsbewusstsein, sind jedoch nicht automatisch miteinander verknüpft: Während Fairer Handel darauf abzielt, gerechte Preise und soziale Lebens- und Arbeitsbedingungen für die Produzierenden in den Anbaugebieten zu gewährleisten, steht Bio in erster Linie für den ökologischen Anbau, der auf den Einsatz von chemischen Pestiziden und synthetischen Düngemitteln verzichtet und die Biodiversität fördert.
Fair ohne Bio – ist das überhaupt fair?
Fairer Handel leistet einen wichtigen Beitrag zur Verbesserung der Lebensbedingungen von Produzenten, vernachlässigt aber möglicherweise den Umweltaspekt. Das heißt: Ein fair gehandelter Artikel kann durch seinen konventionellen Anbau dennoch zu Lasten der Umwelt gehen. Um 100 % nachhaltig zu sein, sollten nach unserem Werteverständnis faire Handelspraktiken mit ökologischen Anbaumethoden kombiniert werden. Denn es ist zwar lobenswert, wenn Erntehelfer:innen fair entlohnt werden, aber beim konventionellen Anbau z. B. in Feldern stehen, auf denen giftige Pestizide und Herbizide verwendet werden, mit denen sie in Kontakt kommen.
Warum das Konzept Ökokiste Fairness UND Bio verknüpft:
Du bist Feuer und Flamme für scharfe Speisen? Dann zaubere Dir sinnliche Schärfe in Dein Leben! Die Scharfmacher-Gewürzblütenmischung aus spannenden Kräutern, Gewürzen und Blüten ist farbenfroh, hübsch anzusehen und gibt Speisen einen würzig-scharfen Kick. Dieses feine Bio-Gewürz vermag das Feuer in Suppen, Pastasaucen und Eintöpfen zu zünden. Es passt zur asiatischen, mediterranen, mexikanischen Küche und zur Hausmannskost. Wer auf den Geschmack kommt, wird schnell zum Fan.
Im Streben nach einer global gerechteren und nachhaltigeren Wirtschaft stehen wir als Ökokisten-Betrieb nicht nur für regionale Bio-Produkte, sondern setzen uns auch aktiv für den Handel fair gehandelter Überseeware aus ökologischem Anbau ein. Durch diese bewusste Entscheidung möchten wir unseren Kund:innen eine große Auswahl hochwertiger Produkte bieten und gleichzeitig einen positiven Einfluss auf den Handel mit Bio-Landwirtschaftsbetrieben in Ländern des Globalen Südens ausüben. Im Folgenden erläutern wir Dir am Beispiel von Bananen, warum fair gehandelte Bio-Produkte aus Übersee einen Platz in unserem Sortiment haben:
Na, wie wär’s damit: Lass dich in einem gemütlichen Sessel nieder, halte inne, schließe die Augen und lass dich von dem unfassbar intensiven Geschmack dieser köstlichen Kakaokreation begeistern. Zartschmelzende Schokoladenkuvertüre, eine cremige Füllung mit Haselnuss – diese Tafel von Rapunzel sorgt für kulinarische Genussmomente.
Die Nirwana Vegan ist eine Tafel aus veganer Schokoladenkuvertüre, die mit einer köstlichen Praliné-Creme gefüllt ist. Kakao, Haselnüsse, Bourbon-Vanille und mehr – für die Nirwana Vegan werden ausschließlich pflanzliche Zutaten aus kontrolliert biologischer Landwirtschaft verwendet. Außerdem betreibt Rapunzel seit 1992 mit dem Projekt „Hand in Hand“ ein firmeneigenes Fairhandels-Programm.