Granatapfel
Wo kommt's her?
Schon im Altertum wurde der Granatapfel genutzt und geschätzt. Seine Urheimat liegt in Persien, in der Zeit des römischen Imperiums erlangte er im Mittelmeerraum weiteste Verbreitung, denn die Pflanze ist salz- und trockenresistent.
Wie sieht's aus?
Der Name „Granatus“ bedeutet samenkernreich. Essbare Teile des Granatapfels sind auch nur die Samenkerne mit der sehr saftigen, süß-säuerlich schmeckenden, geleeartigen, rosa bis weißen Pulpe. Die gelblichweißen Trennhäute, welche die einzelnen Fruchtkammern abteilen, sind bitter und sollten entfernt werden, denn sie trüben das Geschmackserlebnis erheblich, wenn sie mitgegessen werden. Je nach Sorte variiert Farbe, Größe und Festigkeit dieser Fruchtstücke deutlich: von zartrosa und weich bis tiefrot und knackig.
Welche Sorten gibt es?
Die Farbe eines Granatapfels sagt nicht unbedingt etwas über seine Reife oder Qualität aus – sie ist in erster Linie sortenabhängig.
Mollar Rojo – der Milde
- Helle, gelblich bis leicht rötliche Schale
- Große, rosarote Fruchtstücke mit kaum wahrnehmbarem Kern
- Süß, sehr saftig, mit wenig Säure und mildem Aroma
Diese Sorte ist besonders beliebt als Tafelobst. Durch ihre weichen Kerne und die angenehme Süße wird sie auch von Kindern gerne gegessen. Ideal für frische Salate, Desserts oder einfach pur – perfekt, wenn man den harten Kern anderer Sorten nicht mag.
Kingdom – der Kräftige
- Rote bis dunkelrote Schale
- Kleinere, rubinrote Fruchtstücke mit spürbarem Kern
- Süß mit ausgewogener Säure, fruchtig und aromatisch
Kingdom ist die richtige Wahl für alle, die ein intensives Geschmackserlebnis bevorzugen. Die kräftige Aromatik eignet sich hervorragend für orientalische Gerichte, Currys, kräftige Salate oder zum Verfeinern von Fleisch- und Fischspeisen.
Warum ist mein Granatapfel so blass?
Ein heller oder rosafarbener Granatapfel ist kein Zeichen von Unreife oder Qualitätsmangel, sondern typisch für Sorten wie Mollar Rojo. Diese Früchte sind einfach milder im Geschmack und heller in der Farbe – sowohl außen als auch bei den Fruchtstücken.
Der Fruchtzuckergehalt ist oft sogar höher als bei dunkelroten Sorten, während Säure und Aromatik feiner ausfallen. Das Ergebnis: eine angenehm süße, sanfte Geschmacksnote – ganz natürlich.
Wie verwende ich’s?
Granatapfelkerne sind vielseitig einsetzbar: als frischer Snack oder in Obstsalaten, als Topping auf grünen Salaten, Bowls oder Desserts, in orientalischen und mediterranen Gerichten, oder als Saft, Sirup oder in Dressings.
Beim Öffnen empfiehlt sich: Die Frucht halbieren, die Kerne über einer Schüssel mit Wasser herauslösen – so sinken sie ab, während Schalenreste an der Oberfläche schwimmen.
Was ist drin?
Der Granatapfel ist ein echtes Vitalpaket. Die saftigen Fruchtkerne liefern Vitamin C, Kalium, Polyphenole und Antioxidantien. Besonders die enthaltenen Gerbstoffe und sekundären Pflanzenstoffe (Punicalagine) gelten als wertvoll für Immunsystem und Zellschutz.
Tipp:
Granatäpfel halten sich bei Zimmertemperatur etwa ein bis zwei Wochen, im Kühlschrank sogar bis zu zwei Monate. Bereits ausgelöste Kerne lassen sich in einem verschlossenen Behälter im Kühlschrank mehrere Tage aufbewahren oder einfrieren.
Quellen:
- Bundeszentrum für Ernährung (BZfE): www.bzfe.de
- BLE – Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung
- Bayerische Landesanstalt für Landwirtschaft (LfL): Obstbau-Informationen Granatapfel
- Isola della Natura, Floridia (Sizilien) – Erzeugerinformationen
- Fachbuch: Der Obstbau (Ulmer Verlag)